Leute, Leute...in den letzten zwei Wochen stand das erste Haus im Vordergrund auf dem Programm, und was soll ich sagen - die Sache hat sich ordentlich gezogen. Da die Häusleins des Vordergrunds perspektivisch bedingt nämlich um einiges größer sind als jene weiter hinten, mussten hier nun große Flächen mit vielen Kleinteilen gestaltet werden... tja, und das dauert wie ich festgestellt habe.
Aber der Reihe nach =)
Bei meinem ersten Haus will ich mit dem Hinterhof von ""You Sew & Sew" (dem Nähladen von Polly Chalmers) starten. Bei diesem Gebäude schwebt mir ein mit Holzpanelen verkleidetes cottageartiges Haus mit Mauerwerk am Sockel vor.
Dabei starte ich, indem ich wie immer zunächst einmal die Flächen der einzelnen Fassadenseiten vorgezeichne, sprich die Verteilung der Fenster, des Mauerwerks und der Panelen auf allen vier Hausseiten. Diese Grundstruktur gilt es dann weiter auszuarbeiten (Mauerwerk einritzen, Fensterrahmen aufkleben usw) bevor es an die Holzverkleidung gehen kann.
Diese Verkleidung (für die ich natürlich kein Holz sondern Kartonstreifen verwende) hat sich als recht langwierig herausgestellt, denn natürlich muss hier nun jeder Streifen einzeln abgemessen, geschnitten und aufgeklebt werden. Das habe ich - ich gebe es zu - dann doch ein wenig unterschätzt (und ich glaube es werden nicht allzu viele weitere Holzhäuser im Vordergrund dazukommen - Backstein ist doch auch schön *g*)
Sobald die Holzverkleidung dann auf allen vier Häuserseiten geschafft ist, wird jede Fassadenseite schwarz grundiert und mit Fensterscheiben versehen.
Dann geht es an den Zusammenbau meines Häuschens. Und hier wird es nun recht kompliziert. Denn der Zusammenbau der Seitenwände muss parallel zum Innenausbau erfolgen, da ich an das Innenleben des Hauses schließlich nur herankomme , solange das Haus noch nicht rundherum geschlossen ist. Somit steht nach dem Aufstellen der ersten Seitenwand zunächst einmal die Gestaltung des oberen Stockwerks von "You Sew & Sew" auf dem Programm. Hier ziehe ich zunächst eine Zwischenwand ein und beklebe sie mit einem floralen Blumenstoff als Tapete. Außerdem bestücke ich den Boden wie immer mit Parkett aus Strukturkarton und runde die Miniszenerie noch mit einem kleinen Tisch nebst Nähmaschine ab - und mit einer überdimensionalen Halloween-Spinne (die Kenner der Buchvorlage wissen warum *g*).
Nachdem der Innenraum soweit wie nötig ausgestaltet ist, geht es daran, die Lichterkette im Innenraum zu verlegen und zeitgleich nach und nach die Seitenwände meines Hauses hinzuzufügen.
Auch das gestaltete sich ein wenig knifflig, denn schließlich sollen ja nur bestimmte Innenbereiche meines Hauses beleuchtet werden (vor allem das obere Stockwerk), während andere Räume komplett im Dunkeln bleiben sollen (das gesamte untere Stockwerk). Zudem müssen an diversen Stellen der Außenfassade LeuchtIoden aus der Häuswerwand ragen, um sie später zu Außenlampen/ Straßenbeleuchtung ausbauen zu können. Das alles unter einen Hut zu bringen funktioniert nur, indem ich den überwiegenden Großteil der im Haus verspannten Lichterkette abdunkele (sprich, die einzelnen Leuchtioden mit Klebeband umwickele und schwarz übermale) und so tatsächlich nur jene Ioden leuchten lasse, die ich auch tatsächlich brauchte. Alles übrige wird gnadenlos abgedunkelt.
Sobald alle Leuchtioden an ihrem Platz sitzen kann die letzte Seitenwand fixiert werden und mein Hauskorpus hat zumindest einmal seine erste grobe Form (nebst Innenausbau).
Aber nein - damit sind wir halt noch lange nicht am Ende. Denn natürlich braucht es noch ein halbwegs anständiges Dach - und das steht nun als nächstes auf dem Plan.
Das Dach selbst solle natürlich stilecht mit einzelnen Schindeln gedeckt werden (wie ein Dach halt so aussieht), die natürlich eine Fläche brauchen, auf die man sie aufkleben kann,. Also werden zunächst einmal zwei Trägerplatten aus Karton auf meinen Giebel gesetzt und schwarz grundiert.
Dann geht es an den Schindel-Bau. Hier nutze ich noch immer sehr gerne eine Technik, die ich seinerzeit schon beim Bau von Buchhaim entwickelt habe (damals aus der Not geboren): Die Karton-Schindel:
Dabei nehme ich einen handelsüblichen Verpackungskarton (Amazon-Lieferungen bieten sich dieser Tage also an) und löse vorsichtig Stück für Stück die oberste Kartonschicht von der gewellten Schicht darunter ab. Das dauert zwar eine Weile, allerdings erhält man auf diese Weise eine Grundform, die man wunderbar die man wunderbar zu Schindeln verarbeiten kann: Einfach einfärben, in Streifen schneiden und zu einzelnen Schindeln zurechtschneiden.
Diese müssen jetzt nur noch auf der Trägerplatte fixiert werden ("nur noch" bedeutet in diesem Fall zwei Tage Kleberei) und das Dach ist gedeckt!
Nachdem nun also auch das Dach seine endgültige Form bekommen hat, kann es endlich an die Bemalung gehen. Auch hier nutze ich beine altbewährte Trockenbürsttechnik, mit der ich meine Flächen nach und nach einfärbe und heller bürste ( auch hier in dem Blau/Violett-Farbton, den ich auch schon für die Stadt im Hintergrund verwendet habe)
Nach den diversen zwischenzeitlichen Durststrecken wird es in dieser Arbeitsphase nun auch wieder ein wenig spaßig, denn nun geht es an die Details bei denen ich persönlich ja nie ein Ende finde: Nette Details, wie vernagelte Fenster, kleine Fensterläden, die ersten Graffitis....eben all jene Kleinigkeiten, in denen man sich so schön verlieren kann.
Ja, und genau an diesem Punkt stehe ich auch jetzt noch gerade. Heute möchte ich die Außenfassade noch weiter ausarbeiten - Stromleitungen am Haus verlegen, Plakate kleben, Außenlampen bauen. Moos aufs Dach setzen ....usw.
Das Endergebnis gibt es dann in einigen Tagen zu sehen - Bis dahin!!
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