Endspurt, Ihr Lieben!
Nach viel Baum-Gezwirble und Schlick-Gegatsche geht das Projekt nun tatsächlich so langsam dem Ende zu. Es wird quasi Ernst - und hui, bin ich aufgeregt...und auch ein bissl wehmütig...und ein bissl erleichtert. Denn auch wenn ich bisher wirklich sehr glücklich mit dem Projekt bin, muss ich zugeben, dass Pflanzenbau und und Natur-Gelände nicht wirklich meine innigste Passion sind.
Umso mehr freut es mich, dass ich mich nun endlich an etwas anders als den Bau von Büschen und Bäumen machen kann – bei diesem voraussichtlich vorletzten Update geht es nun nämlich an das zentrale Figuren-Motiv... Jhephee! Also los geht's!
Für meine Figur drehe ich wie immer zunächst einen halbwegs maßstabsgetreuen Skelett aus Draht zusammen, den ich anschließend mit dünnen Streifen Papiermachée "auspolstere". Sieht zwar nicht sonderlich elegant aus, erfüllt aber den Zweck einer grundlegenden Figurenform, die an den Gliedmaßen schön formstabil ist - an den Gelenken aber noch in jede beliebige Position gebogen werden kann.
Und so bringe ich im nächsten Schritt meine Figur direkt im Modell zunächst einmal in die gewünschte Sitzhaltung und fixiere anschließend die Gelenke mit Heißkleber. Außerdem ummantele ich die hässliche grüne Papiermachée-Schicht mit Modelliermasse, um die Gliedmaßen weiter auszuformen und zu glätten.
Als nächstes geht es daran meine Figur mit etwas Kleidung auszustatten:
Wie so oft nutze ich auch hier dünnes Papiermachée aus Taschentüchern. Dabei tränke ich kleine Stücke Taschentücher mit Leimwasser und forme daraus die Kanten der Ärmelaufschläge und den Kragen. Ein etwas größeres Stück wird zu einem Rock drapiert - und damit wäre die Figur angezogen.
Fehlt nun nur noch etwas Farbe - und natürlich der Haarschopf! Für das Haar wickle ich zwei Orange- und Rotbraun farbenes Nähgarn zu einem Strang auf. die einzelnen Strähnen werden dann nach und nach mit Sekundenkleber am Kopf fixiert.
Damit die Figur in der Szenerie später farblich schön heraussticht, halte ich mich bei der Bemalung ausschließlich an Rot-Töne und auch das Haar wird kupferrot. Die Figur steht somit bei all dem Grün des Sumpf in einem wunderbaren Komplementärkontrast... und ja, bei der Figur handelt es sich um eine Selbstdarstellung ;)
Bevor schließlich meine Figur endgültig an Ort und Stelle fixiert wird, zwirbele ich aus Draht noch einmal eine letzte Ast-Hand, deren unteres Ende ich um das Bein der Figur wickele. Was für sich genommen einmal recht überdramatisch ausschaut, fällt in der eigentlichen Szenerie kaum auf - da hier eh alles voller Gestrüpp ist und die Hand sich schön dezent einfügt. So soll es sein =)
Ja, und damit wären wir eigentlich auch schon fast soweit, das Wasser einzugießen. Bevor es allerdings soweit ist, bestücke ich noch schnell den Hintergrund mit dem restlichen Gestrüpp aus Weintraubenstielen. Tatsächlich habe ich für diese Ausbeute in der letzten Woche gut zwei Kilo Weintrauben verputzt...^^
Diese letzten Stielchen werden nun blaugrün bemalt und ganz im Hintergrund platziert. Farblich sollen sie im Gegensatz zu dem Gebüsch im Vordergrund eher mit dem Hintergrund verschwimmen und so ein noch wenig zusätzliche Tiefe ins Modell bringen.
Ja, und nachdem diese letzten Schliffe vollendet sind geht es nun endlich an das Gießen des Wassers. Juchuh!
Im Gegensatz zu meinen früheren Modellen, bei denen ich immer gerne das klassische Modellbauwasser verwendet habe (das man im Ofen erhitzt und brennend heiß eingießt), nutze ich hier nun klassisches Epoxidharz.
Dieses wird ganz normal bei Raumtemperatur verwendet, stinkt nicht und ich muss mir auch keine Sorgen machen, versehentlich die Beleuchtungskabel anzuschmelzen. Außerdem kann ich bis zu 10 cm Höhe auf einmal gießen, was die Sache ungemein beschleunigt.
Die erste Schicht die ich gieße ist nur etwa 1,5cm dick. Ich färbe sie außerdem ein wenig mit braun-grünen Pigmenten ein, so dass direkt über dem Boden eine trübe, schlammige Wasserschicht entsteht, die den direkten Blick auf Boden und Kabel trübt und die auch das Licht der Ioden ein wenig streut. Natürlich gieße ich nicht so hoch, dass diese Schicht die Augen bedeckt, denn die sollen durch das Wasser ja schön deutlich zu erkennen sein.
Diese erste Schicht darf sich nun erst einmal ein wenig festigen, bevor ich die oberen, klareren Wasserschichten gieße.
Ja, und das wäre der aktuelle Stand! Die nächste Woche wird sich nun ganz um die Abschlussarbeiten drehen: Wasseroberfläche ausgestalten (da sollen noch ein paar Blätter schwimmen), die letzten kleinen Figuren, die Befestigung der Hintergrundplatte... und wir nähern uns damit mit schnellen Schritten dem Projektende.
Einen Schwung WIP-Bilder wird es aber noch geben!
Habt bis dahin eine gute Zeit und lasst es euch gut gehen!
Ciao Ciao!
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