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Die Katakomben von Buchhaim
Das Modell der Katakomben von Buchhaim (in Anlehnung an Walter Moers Roman »Die Stadt der träumenden Bücher«) stellt wohl das mit Abstand wahnwitzigste meiner Projekte dar. Es handelt sich hierbei um eine Darstellung der Buchhaimer Katakomben, die sich - querschnitsartig wie bei einer Ameisenfarm - kreuz und quer durch einen großen Block von Felsen und Erdreich ziehen, wobei auch einige der Hauptsettings (die lederne Grotte, der Kristallgarten und die Müllhalde Unhaim) dargestellt sind. Ergänzend zu diesem unterirdischen Bereich ist außerdem oben auf dem Block ein Ausschnitt der Stadt Buchhaim nebst Hauptsettings zu sehen.
Insgesamt habe ich ca. 1,5 Jahre an diesem Mammutprojekt gearbeitet, dessen Grundidee ursprünglich aus einer Weinlaune heraus geboren wurde:
Ich hatte den Roman kurz nach Fertigstellung der Villa Alptraum entdeckt und zum neuen Objekt meiner Begeisterung erkoren. Als ich eines Abends mit einer Freundin über ihn plauderte schwelgte und schwärmte diese, wie genial es nicht wäre, auch dieses Setting in ein Modell zu bannen. Ein wenig wehmütig war sie allerdings der Meinung, dass dies wohl leider unmöglich sei, da eine entsprechende Darstellung mindestens vier Kubikmeter groß sein müsste.
Ich hatte da meine Zweifel und meldete an, dass es bestimmt auch kleiner ginge... man könne die Settings in diesem Fall dann natürlich nicht zur Gänze darstellen sondern nur anreißen ... und das ginge wiederum wenn man Grotten und Müllhalden an den Ecken eines Quaders platzierte ... und - schwupps - hatte sich ein Gedanke eingenistet, der mehr und mehr zu kitzeln und zu nagen begann. Nach 3 Tagen schließlich folgte der Besuch im Baumarkt...
Hatte ich zu Beginn eine Bauzeit von etwa 3-4 Monaten angesetzt (haha), so wuchs sich das Vorhaben nach und nach zu einem schier endlosen Projekt aus, das aufgrund der Vielzahl unterschiedlicher Settings allerdings nie langweilig wurde. Es wurde schließlich in der Moers-Ausstellung 2013 in Bad Mergentheim ausgestellt und verkauft.
Und hier ist es nun. Mittlerweile wurden auch endlich die früheren Handycam-Bilder der alten Galerie gegen deutlich professionellere Aufnahmen ausgetauscht. Diese stammen von der Fotografin Britta Radike, die das Modell 2013 mit viel Liebe, Aufwand und Blick für Details abgelichtet hat.
Wer übrigens gerne einen Blick auf die Entstehungsgeschichte der Katakomben werfen möchte, für den geht es hier zur Work-In-Progress-Dokumentation.