Nacht der Wünsche
Wieder einmal ist ein weiteres Projekt meiner kleinen Book-Nook-Reihe erfolgreich beendet – und wieder einmal ist es für mich persönlich ein besonderes Herzensprojekt. Denn bei diesem vierten Modell kehren wir in gewisser Weise zurück zu den gaaaaanz frühen Anfängen von Kassiopeya: der „Villa Albtraum“ vom unvergleichlichen Michael Ende.
Wie sich die ganz alten Hasen unter euch eventuell noch erinnern, habe ich diese spezielle Vorlage bereits vor 13 Jahren einmal umgesetzt – sehr rudimentär und oberflächlich. Tatsächlich war es mein allererstes Modell überhaupt, mein erster Gehversuch im Modellbau, mein erstes Probestück, bei dem ich alle die neuen (damals noch völlig unbekannten) Techniken des Baus mit Styrodur, Gips und Naturmaterialien einfach einmal ausprobieren wollte. Als Vorlage für dieses erste Probestück fiel die Wahl wie von selbst auf jenen heißgeliebten Kinderbuchklassiker, der mich bereits mein ganzes Leben begleitet hatte. Und am Ende des Projektes stand eine Außenansicht der Villa sowie die Erkenntnis, mein persönliches kreatives Lieblingsmedium endlich gefunden zu haben: literarische Modelle.
Während ich damals (vor gut 13 Jahren) allerdings natürlich noch lange nicht in der Lage war, all jene inneren Bilder umzusetzen, die mir so im Kopf herum schwirrten, bin ich heute (rein übungstechnisch) nun ein ganzes Stück weiter.
Und daher gehe ich heute nun endlich in Runde zwei des Projekts, um dieses Mal eben jene Stimmung und jene Details umzusetzen, die damals noch nicht gingen. Ein weiteres Mal entsteht die „Villa Albtraum“ - dieses Mal allerdings nicht von außen sondern von innen. Gebaut wird das Zauberlabor mit all seinen verwunschenen Dämpfen, Rezepturen und Substanzen... und natürlich mit jenem mystischen Punschglas, um das sich die ganze Geschichte dreht.
In diesem Sinne begrüße ich euch zu dieser neuen Fotostrecke einer alten Leidenschaft:
Willkommen im verwunschenen Laboratorium des geheimen Zauberrats Beelzebub Irrwitzer, der am Silvesterabend den sagenhaften satanarchäolügenialkohöllischen Wunschpunsch braut, um sein vertragliches Soll an bösen Taten zu erfüllen. Und natürlich treffen wir dort auch auf unsere beiden Helden, die in jener schicksalhaften Nacht den drohenden Weltuntergang verhindern sollen: ein kleiner Kater und ein altkluger Rabe.
Viel Spaß!
Labor-Rundgang
Der Bau des Zauberlabors
Der Bau der „Villa Albtraum“ war vor allem ein Bau von Atmosphäre. Um jenes verwunschene und verwinkelte Zauberlabor zu bauen, wie ich es vor Augen hatte, galt es nicht nur, eine stimmungsvolle indirekte Beleuchtung in Wänden, Decke und Regalen zu verbauen, der Raum sollte auch noch verwinkelt und verwunschen wirken während er natürlich trotzdem gut einsehbar bleiben musste.
Letzteres gestaltete sich in der praktischen Umsetzung ein wenig kompliziert – vor allem aufgrund der perspektivisch verzerrten Bauweise. Diese Technik wird den meisten von euch bereits gut bekannt sein: Das Grundprinzip besteht darin, den Raum perspektivisch verzerrt zu konstruieren und ihn nach hinten hin deutlich kleiner werden zu lassen, um so eine hohe Tiefenwirkung auf verhältnismäßig kleinem Raum zu erzielen. Bei geraden, rechteckigen Räumen ist eine solch graduelle Verkleinerung des Maßstabs bautechnisch eigentlich auch kein großes Problem… nur war mein kleines Zauberlabor leider nicht gerade… und schon gar nicht rechteckig.
Im Gegenteil: um eine verwinkelte, fantastische Atmosphäre zu erzielen schwebte mir ein amorpher geschwungener Grundriss mit Erkern und Emporen vor, also so ziemlich das komplizierteste, das man mit einem einfachen Raum so anstellen kann.
Eine solche Grundrissform perspektivisch zu verzerren erwies sich vor diesem Hintergrund als eine der kompliziertesten bisherigen Konstruktionen. Aber mit Hilfe diverser Raster und Hilfswände ließen sich die Raumhöhen schließlich so abmessen und übertragen, das die Perspektive schlussendlich funktionierte – auch wenn der Bau dreimal so lange dauerte wie sonst.
Dafür erwies sich das Einrichten des kleinen Labors als ein einziger Genuss. Selten hatte ich so viel Spaß einen Raum mit Flaschen, Gerätschaften und allerhand absurden Objekten zu bestücken wie bei diesem Projekt.
Die Fotostrecke mit den einzelnen Bauschritten folgt wie immer in einer eigenen Galerie. Wer sich zusätzlich in die Details und Erklärungen zu den einzelnen Bauschritten einlesen möchte, der findet diese wie immer in meinem Blog.
Und damit geht es auf in die WIP-Galerie!