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Der Bau von Buchhaim

April 2011 – September 2012

Work in Progress 1: Die Katakomben
Work in Progress 2: Buchhaim
Der Bau von Buchhaim

April 2011 – September 2012

WIP Buchhaim TEXT (GER) - Text

DE/EN

Der Bau von Buchhaim

Sieht man einmal von dem Modell der »Villa Alptraum« ab (das gewissermaßen den technischen Probelauf für diese Gestaltungsform darstellte), so handelt es sich bei den »Katakomben von Buchhaim« um mein erstes tatsächliches Modellbauprojekt. Und natürlich habe ich dieses erste größere Bauvorhaben in meinem Enthusiasmus (und meiner grenzenlosen Naivität) ganz gewaltig unterschätzt. Heute bin ich froh darüber, denn wäre ich mir damals über den tatsächlichen Arbeits- und Zeitaufwand bewusst gewesen, so hätte ich ein solches Mammutprojekt wahrscheinlich erst gar nicht begonnen. Aber euphorisiert wie ich nun mal war, stellte ich mir Konstruktion und Bau recht logisch und einfach vor. Und entsprechend unbedarft ging ich das Projekt auch an.

Ich wollte Buchhaims Katakomben nach dem Vorbild einer Ameisenfarm bauen, also als einen quaderförmigen Erdblock, durch den sich kreuz und quer Gänge ziehen sollten. Diesem vagen Konzept folgend, schichtete also kurzerhand 17 Styrodurplatten aufeinander, plante grob den Verlauf der Gänge bzw. die Platzierung der Hauptsettings und fing an, die einzelnen Platten mit einem Teppichmesser auszuschachten. Eine genauere Vorstellung hatte ich damals nicht. Auch habe ich (abgesehen von vier sehr groben Gangverlaufsskizzen und einem Stadtgrundriss) nie Baupläne oder ähnliches erstellt.

Der Bau selbst gestaltete sich ebenfalls eher intuitiv als zielgerichtet und wurde gewissermaßen zum Selbstläufer. Ich begann mit den unteren Platten und Gängen, arbeitete mich langsam nach oben vor und baute immer an den Stellen weiter, auf die ich gerade Lust hatte. Dabei setzte ich immer jene Ideen um, die mir entweder spontan kamen oder die sich räumlich anboten, und so wuchsen die Katakomben langsam vor sich hin.

Buchhaim WIP (c) Kassiopeya 2012
WIP Buchhaim (c) Kassiopeya 2012.J

Dabei ließ ich es mir nicht nehmen, in der romaneigenen moers´schen Manier Anspielungen auf meine eignen Lieblingsromane und Schriftsteller einzubauen, Insider zu verewigen und so ganz nebenbei meinen persönlichen Lieblingsautoren ein kleines Denkmal zu setzen. So ist in diesem Buchhaim Stephen King nun neben Oscar Wilde verewigt, Michael Ende neben Milan Kundera und Frank Schätzing neben Ian McEvan. Es ist mein persönliches Buchhaim.

Natürlich gab es bei aller Gestaltungsfreiheit einige logische Abfolgen in den einzelnen Arbeitsschritten zu beachten. So mussten z.B. die im Inneren des Quaders verlaufenden Gänge fertiggestellt sein, bevor ich die nächste Platte darauf kleben konnte (logisch - später käme man ja nicht mehr heran). Auch musste die Lichterkette, mit der ich meine Leuchtquallen beleuchten wollte, auf jeder Plattenebene verlegt (und somit während des Baus durch alle Ebenen gefädelt) werden. Aber all diese logischen Arbeitsschritte ergaben sich nach und nach von alleine. Außerdem hatte ich ja während der endlosen Stunden des Mauerwerk-Schnitzens, Bücher-Modellierens und Grundierens genug Zeit, mir die nächsten Schritte zu überlegen.

Den Bauprozess habe ich  damals (mangels einer eigenen Website) zunächst nur in einem Modellbauforum veröffentlicht. Leider hatte ich zu diesem Zeitpunkt weder Erfahrung mit dem Erstellen einer verständlichen Baudokumentation noch eine gute Kamera zur Hand. Die Bilder aus der Entstehungszeit der Katakomben lassen daher qualitativ leider sehr zu wünschen übrig und gleichen zudem eher einer Abfolge von Zwischenergebnissen, als dass sie tatsächliche Bauprozesse abbilden. Um den Entstehungsprozess trotzdem etwas greifbarer zu machen, habe ich die von damals noch erhaltenen Fotos noch einmal so gut es geht überarbeitet, geordnet und mit Bildunterschriften versehen. 
 

So, und damit nun zu den Bildern der WIP-Galerie:

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