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Traum-Schaffen
Das Modell „Traumschaffende“ stellte sich mit einer Bauzeit von ca. 5-6 Monaten als eines meiner längeren Projekte heraus. Aufgrund seiner unterschiedlichen Höhenebenen und Settings kamen dabei unterschiedlichste Techniken zum Einsatz, im Rahmen derer ich Gelegenheit hatte, mal wieder einiges an Neuem auszuprobieren – allem voran das Eingießen von Bildern in Acryl .Rückblickend war es zudem eines der für mich interessantesten Projekte. Denn obwohl ich während des Baus wenig umplanen musste und den angedachten Aufbau weitgehend genau wie gedacht umsetzen konnte, blieb seine letztendliche Optik für mich selbst bis zum Schluss eine Überraschung. Dies ist insofern ungewöhnlich, als dass es normalerweise genau andersherum abläuft und mir zunächst eine Optik/ Wirkung im Kopf vorschwebt, deren Aufbau und Techniken sich im Verlauf des Projekts entwickeln.
Endresultat ist nun ein Modell, das im Prinzip, die Bauprinzipien von »Buchhaim« und dem »Harpyr« verbindet, sprich ein Querschnittmodell mit ober- und unterirdischem Bereich, welches allerdings wie ein Bild an eine rückwändige Platte gebaut wird, Hauptaugenmerk sind dabei nur die Vorderansicht mit dem Innenraum und es gibt somit nur eine Betrachterperspektive.
Während der relativ kleine Part des oberirdischen Bereichs der Darstellung des eigentlichen Schaffensprozesses, in Form zweier sehr aktiver Baumdarstellungen, vorbehalten ist, nimmt der unterirdische Bereich der Sedimente mit ca. 4/5 den deutlich größeren Teil ein. Er untergliedert sich seinerseits in zwei Felder: Einen oberen, hellen, welcher die bewussten Überlegungen, Ideen und Eingebungen repräsentiert und jenen zunehmend kantiger und dunkler werdenden Sektor, der für das Unterbewusste und Angstbehaftete steht.
Für die Ausgestaltung beider Bereiche wurden während des Baus zahlreiche einzeln zugeschnittene Styrodurstücke zu amorphen, figuralen und wellen-artiger Sedimenten zusammengesetzt, zwischen denen auch die in Gießharz eingegossenen Gedanken-Bilder verteilt wurden. Durchzogen sind die nach unten hin immer dünner werdenden Sedimente durch das oben dicke, im unteren Bereich zunehmend dünn auslaufende Wurzelwerk der zwei Bäume der Oberfläche, welches die vereinzelten Gießharzelemente umwickelt bzw. nach ihnen „greift“. Das Wurzelwerk bildet damit das verbindende Element zwischen Ober- und Unterwelt, dem Tun und dem Gedankenbild.
Natürlich habe ich für die Umsetzung der zwischen den Sedimenten verteilten, eingegossenen Gedanken-bilder nicht irgendwelche beliebigen Motive gewählt. Im Gegenteil - jedes von ihnen hat einen für mich sehr repräsentativen und spezifischen Charakter.
Während die Bilder des oberen (bewussten) Ideenbereichs jene Ideen und Projekte widerspiegeln, die mich in den letzen Jahren beschäftigt haben, repräsentieren die Bilder des unteren unbewussten (Alptraum-) Bereichs jene Gedanken und Ängste, die ich in der Regel gerne weit von mir wegschiebe.
Für ihre Einarbeitung zwischen die Sedimente wurden die einzelnen Motive zunächst mit Acrylfarben auf A5-Format gemalt, um sie im Anschluss abzufotografieren und auf ihr späteres Format zu verkleinern und schließlich einzugießen.
Abgeschlossen wird die Gestaltung schließlich durch die zentral positionierte kleine Gondel nebst Figur, die sich an einem Seil den Bergwerksschacht hinablässt, um von dort aus die Bilder zu betrachten.
Soweit zum Drumherum und nun zu den Bildern: